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Wolfgang Kuhl - Guitars 

Nach mehreren erfolglosen Versuchen mir durch einen Pianisten das Orgelspielen beibringen zu lassen setzte meine Mutter ihre Hoffnung darauf, dass ich irgendwann die Gottesdienste der örtlichen Gemeinde durch meine Gitarrenspiel bereichern würde. Eine Westerngitarre und ein Gitarrenkurs wurden organisiert und ich lernte die erste Akkorde. 

 

Irgendwann fand ich heraus, wie man den Tonabnehmer der Westerngitarre an alte Röhrenradios anschließen konnte. Ich glaube, in dieser Zeit hatten die Ohren meiner Familie viel zu ertragen. Die Röhrenradios auch, die haben den dauerhaften Betrieb an der Leistungsgrenze meistens nicht lange überlebt. 

 

Ich war gefangen von der Musik des jungen Eric Clapton (Cream) und empfand das alles als unerreichbar – und auch unerklärbar. Es gab ja kein Internet und ich hatte nicht den blassesten Dunst was da auf Crossroads oder In The Sunshine Of Your Love gespielt wurde. Als ich dann nach vielen Fehlversuchen endlich doch merkte, dass ich ein paar Sachen von Clapton imitieren konnte, war das ein Dammbruch. Ich ließ meine Cream LP stundenlang laufen und dudelte auf meiner Westerngitarre dazu. Meine Schwestern hätten mich wahrscheinlich am liebsten erwürgt damals. 

 

Ich kam aber nur sehr langsam voran und hab deshalb noch einen zweiten Gitarrenkurs bei Dieter Henkel gemacht, der mir dann auch für einige Monate eine E-Gitarre auslieh. 

 

Mit 16 spielte ich in meiner ersten Band (Ascalon), in die mich mein erster Gitarrenlehrer Mickey Achenbach geholt hatte. Der ist mit mir auch losgezogen und hat mich beim Kauf meiner ersten eigenen E-Gitarre (Ibanez Musician) und – ganz wichtig – meiner erste Zerre (Ibanez Tube Screamer) beraten. Den Verstärker, den ich dann noch brauchte, hat Mickey gebaut. 

 

In den darauf folgenden 40 Jahren habe ich immer Musik mit anderen gemacht, sicherlich zur späten Freude meiner Mutter auch viel im kirchlichen Umfeld. Eine Konstante in dieser Zeit war und ist mein Freund Jörg (Jogga) Achenbach mit dem ich die Liebe zur Musik und insbesondere zum Blues teile und in einigen Bands gespielt habe (Smack, Don Melu Band, Texas Blood, BluezHaus).

 

Neben den oben bereits genannten Gitarreros hatte aber auch ein Schlagzeuger großen Einfluss auf meine musikalische Entwicklung. Mit Andreas (And) Kamm verbrachte ich viel Zeit im Probenraum – mit der Band 99 oder auch nur zu zweit. Durch ihn lernte ich, wie man locker einen 7/8tel aus dem Ärmel schüttelt, oder wie man kurz vor oder nach dem Punkt spielt. Leider ist And vor über zwanzig Jahren bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen, das macht mich noch heute fassungslos. 

 

Wie gesagt war Clapton mein erster Guitar Hero. Viel wichtiger und meinem Herzen heute viel näher ist David Gilmour von Pink Floyd und vielleicht noch Billy Gibbons von ZZTOP. Spieltechnisch kommt man als Gitarrist an Hendrix, SRV, Van Halen, Slash, Steve Vay und den anderen Giganten natürlich nicht vorbei. Aber in Sachen Inspiration ist Gilmour meine Nummer 1.

 

Bezüglich Ausrüstung gibt es bei mir keine großen Überraschungen. Meine E-Gitarren sind eine Gibson Les Paul Studio und eine Fender Statocaster (Mexico), meine Akustik ist eine Taylor. Der Amp ist ein VOX AC 15. Bei den Bodentretern kombiniere ich gerne, aber im Kern gibt es immer ein Stack aus drei Vorverstärkern / Overdrives, der für meinen Grundsound verantwortlich ist: Nobels ODR, BB preamp und THE SCHAFFER REPLICA.

 

Bei 18WHEELER kann ich viel einbringen, was ich schon lange mache, aber es gibt auch viel Neuland. Ich freue mich auf beides.

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